ELCA gewinnt die Ausschreibung zur Online-Verifikation der Antragsstellenden im e-ID-Ausstellungsprozess
Im Zuge des Programms zur Einführung eines staatlich anerkannten elektronischen Identifikationsmittels (e-ID) unter der Leitung des Bundesamts für Justiz ist fedpol für die Ausstellung der e-ID verantwortlich.
Um eine online Ausstellung der e-ID zu ermöglichen, hat fedpol – in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) – im Februar 2024 eine öffentliche Ausschreibung publiziert. Ziel der Ausschreibung war es, für den e-ID-Beantragungsprozess eine Lösung für die Online-Identitätsverifikation zu erwerben. Nach einer mehrmonatigen Auswahlphase, die umfassende Tests durch externe Expertinnen und Experten für Biometrie und Sicherheit beinhaltete, fiel die Wahl auf das Unternehmen ELCA Informatique SA mit Hauptsitz in Pully VD. Die technische Lösung von ELCA hat sich auf dem Markt bereits bewährt und überzeugt besonders durch ihre treffsichere Verifikationsleistung.
Die Lösung von ELCA bildet einen wichtigen Bestandteil des Prozesses und ermöglicht eine sichere und digitale Ausstellung der e-ID. Sie gewährleistet eine automatisierte Online-Überprüfung nach klaren Kriterien. Dazu wird das Ausweisdokument über eine App gescannt und überprüft sowie die Identität der Antragstellerin oder des Antragstellers mittels eines Liveness-Checks (Lebendigkeitsprüfung) und eines Abgleichs des Gesichtsbildes mit dem in den Ausweisdatenbanken gespeicherten Bild verifiziert. Sollte das System Zweifel an der Überprüfung haben, wird eine manuelle Kontrolle durch Spezialistinnen und Spezialisten von fedpol (Agent Review) durchgeführt. Das untenstehende Schema veranschaulicht die einzelnen Schritte des Prozesses.
Dieser Prozess ähnelt den Verfahren, die Banken zur Identitätsverifikation neuer Kundinnen und Kunden einsetzen. Solche Lösungen haben sich auch bei Anbieterinnen elektronischer Patientendossiers bewährt. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch darin, dass fedpol einen Gesichtsabgleich mit dem Referenzbild aus der Ausweisdatenbank durchführt; dies reduziert das Risiko erheblich, eine e-ID zu erschleichen.
Das e-ID-Projektteam von fedpol geht nun die nächsten wichtigen Schritte an: die Integration des Systems in swiyu, der Wallet-App des Bundes sowie in die IT-Infrastruktur für die Ausstellung der e-ID. Gleichzeitig wird bei fedpol ein spezialisiertes Team aufgebaut, das für die Überwachung des Ausstellungsprozesses und den Support der Nutzerinnen und Nutzer zuständig ist.
Bisher konnten die Ausschreibungsunterlagen nur von potenziellen Anbietern eingesehen werden, die eine Vertraulichkeitserklärung unterzeichnet hatten. Sobald der Zuschlag rechtskräftig ist, werden sie der Öffentlichkeit auf der Website www.eid.admin.ch zugänglich gemacht. Dies ist jedoch frühestens nach Ablauf der 20-tägigen Beschwerdefrist möglich; im Falle einer Beschwerde verzögert sich die Veröffentlichung entsprechend.
Veröffentlichung des Zuschlags auf www.old.simap.ch

